Bernsteinstraße

Aus Mittelalter-Lexikon
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Bernsteinstraße. Einer der ältesten, von den Römern teilweise befestigten europäischen Fernhandelswege, benannt nach dem ursprünglich wichtigsten Exportgut der Ostseeanrainer. Sie führte von der baltischen Ostseeküste über Polen (Danzig, Posen), Schlesien (Breslau), Mähren (Brünn), Österreich (Wien) und Ungarn (Buda) nach Triest (Tergeste) an der Adria. Diese Handelsroute wurde noch im MA. benutzt. In Breslau kreuzte sie die „Hohe Straße“, die Westeuropa mit dem Schwarzmeerraum verband. Ein anderer Handelsweg führte von der Ostsee über Russland zum Schwarzen Meer und weiter ans Mittelmeer. Von Bulgar an der Wolga, einem bedeutenden Umschlagplatz, brachten Händler Bernstein auf der Seidenstraße nach Indien und China. Über das Mittelmeer brachten Handelsschiffe die begehrten „Steine“ in die arabische Welt und nach Schwarzafrika. In Kairo gab es Ende des 13. Jh. einen eigenen Markt für Bernsteinhandel, den Funduq al Anbar. Hier wurde Bernstein als Schmuck, als Talisman, in Form von Kugeln an Gebetsschnüren und pulverisiert als Heilmittel gekauft.
(s. Bernstein)