Chörlein (Arch.)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Chörlein. Kleiner Altarerker, der im Obergeschoss eines Bauwerks aus der Mauerflucht vorspringt und auf einer Konsole oder einem Stützpfeiler fußt. Diese ma. Baugewohnheit geht wahrscheinlich auf die Übereinkunft zurück, dass über einem Altar keine profan genutzten Räume sein durften. Der Grundriss war in roman. Zeit halbrund (Ägidienkurie in Naumburg, um 1200; Burg Trifels, Anfang 13. Jh.), in gotischer Zeit polygonal (Nassauer Haus, Nürnberg, 15. Jh.; Altstädter Rathaus, Prag, 1381), seit der Spätgotik auch rechteckig. Chörlein fanden sich an Burgen, Pfalzen, Kurien, Bürgerhäusern und Rathäusern, gelegentlich auch an Karnern, Klöstern und Spitälern.
(s. Erker)