Drei hl. Madl

Aus Mittelalter-Lexikon
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Drei heilige Madl (lat. Virgines Capitales). Im ma. Volksglauben formte sich die Vorstellung von einer Dreiergruppe verehrungswürdiger Frauen: Barbara, Margareta und Katharina, die auch den Heiligen Nothelfern zugerechnet wurden. Ein Merkspruch zählte ihre Attribute auf: „Margareta mit dem Wurm (=Lindwurm), Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die heiligen drei Madl.“ Den Legenden nach hatte Margareta den Teufel überwältigt, als ihr dieser in Gestalt eines Drachens entgegentrat, Barbara war von ihrem heidnischen Vater in einem hohen, festen Turm eingeschlossen worden, damit sie fern von christlichem Glaubensgut bleiben sollte und Katharina von Alexandria sollte mit eisengespickten Rädern zu Tode gemartert werden, weil sie trotz vieler grausamer Torturen standhaft im Glauben geblieben war. Margareta (auch Marina = Perle) gilt als Helferin der Frauen in Geburtsnöten, Barbara (= die Fremde) als Patronin vor allem der Bergleute und Artilleristen und Katharina (= die Reine) als Schutzheilige u.a. der Wagner, Müller, Gelehrten und Schüler.