Förderung (Mont.)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Förderung (Mont.; v. mhd. vürdern = weiter nach vorn bringen; mont. seit d. 16. Jh. i.S.v. fort-, wegschaffen). Der Bergbau folgte nach Ausbeutung oberflächennaher Erzlagerstätten den Reicherzzonen in immer größere Tiefen. Je tiefer die Schächte und auf je größere Länge die Stollen in den Berg getrieben wurden, desto größer wurden die Probleme, die sich bei Beförderung unter Tage und beim Zutagebringen von Bergematerial (Erz, taubes Gestein) und zusitzendem Wasser sowie bei der ®Schachtfahrung der Bergleute ergaben. Als Transportgefäße für Feststoffe dienten Körbe, Holzwannen, Holzkübel, Tonnen und Lederbeutel; für Wasser benutzte man Kannen, Kübel und Säcke aus Rindshäuten (Bulgen; mhd. bulge = Ledersack). Da man vom Nebengestein möglichst wenig hereingewinnen und möglichst wenig Grubenholz für den Streckenausbau einsetzen wollte, ergaben sich häufig Stollen und Strecken von derart geringem, menschliche Körpergröße weit unterschreitendem, oft ovalem Querschnitt, dass die tragende und reichende Förderung von Knaben erledigt werden musste oder von abgerichteten kräftigen Hunden, welch letzteren man Lederbeutel umgeschnallt hatte. Wo es das Lichtraumprofil erlaubte, setzte man Schleifen, Schubkarren und Hunte ein. Die senkrechte Förderung im Schacht besorgten ursprünglich Knechte, welche – auf Leitern übereinander stehend – die Transportkübel oder –säcke von Hand zu Hand gehen ließen; später, bei wachsenden Teufen und Fördermengen, benutzte man Häspel, die von Haspelknechten bedient, später mittels ®Tretrad, ®Tretscheibe, ®Göpelwerk oder ®Wasserrad angetrieben wurden. Als Aufzugsmittel bediente man sich langer Seile oder Ketten, die bei der Wasserhaltung auch „endlos“ geführt waren.
(s. Bergbau, Bergleute, Haspel, Hunt, Schubkarren, Wasserhaltung, Wasserkünste)