Halle (Saale)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Plan der Stadt Halle an der Saale im Mittelalter

Halle an der Saale ist eine Stadt im heutigen Sachsen-Anhalt, die im Jahr 806 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Geschichte

In einem weiten, fruchtbaren Talbecken am Mittellauf der sächsischen Saale, einer Gegend, die schon in vorhistorischer Zeit besiedelt war und in der wahrscheinlich schon während der Bronzezeit (1800–700 v. Chr.) Salz gewonnen wurde, ließ Karl der Große im Jahr 806 nahe einer Furt das Kastell Halla erbauen (urkundlich erwähnt als „ad locam qui vocatur Halla“), in dessen Nähe sich mehrere Siedlungskerne ausbildeten. Diese kamen 968 an das neugegründete Bistum Magdeburg, bekamen in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts Markt-, Münz-, Zoll- und Bannprivilegien verliehen, wurden 1120 zu einer Stadt zusammengelegt (Ratsverfassung erstmals belegt für 1258) und ummauert. Im 13. Jahrhundert stieg die Stadt zu einem Zentrum des Dominikanerordens auf. Die reichen Solevorkommen und das Gewerbe der Salzsiederei brachten Reichtum in die Stadt. Halle trat 1280 der Hanse bei und erlebte als Hansestadt einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. 1324 wurde ein „ewiges Bündnis“ mit der Schwesterstadt Magdeburg geschlossen. 1469 erloschen die Hallenser Messeprivilegien zugunsten Leipzigs. 1478 verlor Halle seine städtischen Freiheiten an die Erzbischöfe von Magdeburg, welche die Zwingfeste Moritzburg gegen die Bürgerschaft errichten ließen.

Bauwerke

Sehenswerte mittelalterliche Bauten sind insbesondere:

  • die Moritzburg (erbaut 1484–1503 als Residenz der Erzbischöfe von Magdeburg)
  • der Dom (ursprünglich Dominikaner-Klosterkirche, erbaut 1280–1330 als frühgotische Hallenkirche)
  • die Moritzkirche (1388–1511, dreischiffige Halle mit polygonalen Chorschlüssen; der dreiteilige Westbau wurde nur bis zur Traufe ausgeführt)
  • die Marktkirche „Unser lieben Frauen“ (1530–1554, erbaut anstelle zweier romanischer Kirchen (St. Marien, St. Gertrudis), zwischen deren erhalten gebliebenen Turmpaaren die spätgotische Halle von 10 Jochen Länge eingespannt wurde)
  • der Rote Turm (1418-1506, ein freistehender Glockenturm am Markt)
  • Leipziger Turm (um 1440, letzter Wehrturm der ehemaligen Stadtbefestigung)