Heinrich VII. (HRR)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Heinrich VII. (um 1269-1313). Sohn des Grafen Heinrich III. von Luxemburg, wurde am 27. November 1308 zu Frankfurt einstimmig zum König gewählt und am 6. Januar 1309 zu Aachen gerönt. Papst Clemens V. billigte seine Wahl, erteilte ihm die Approbation und stellte ihm die Kaiserkrönung in Aussicht. (Mitbewerber um die Königskrone war Karl von Valois gewesen, der Bruder König Philipps von Frankreich, gegen den sich eine nationale Opposition in Deutschland formiert hatte.) 1310 erreichte Heinrich die Belehnung seines Sohnes Johann mit der Krone Böhmens und arrangierte dessen Verheiratung mit Elisabeth, der Tochter König Wenzels II. Im gleichen Jahr brach er nach Italien auf, zog nach schweren Kämpfen 1312 in Rom ein und wurde von zwei päpstlichen Legaten aus Avignon zum Kaiser gekrönt. Heinrich wurde in die kriegerischen Auseinandersetzungen der ital. Stadtstaaten verwickelt; am 24. August 1313 starb er über den Vorbereitungen eines Feldzugs gegen Neapel in Siena an Malaria und wurde im Dom zu Pisa beigesetzt. Auch Heinrichs Gattin und sein Bruder Walram waren auf dem Romzug umgekommen, sodass aus diesem eine regelrechte Familienkatastrophe erwuchs. In der Folgezeit suchten Heinrichs Sohn und Enkel die Machtstellung ihres Hauses in Deutschland wieder auszubauen. Sie stellten sich zunächst in den Dienst Ludwigs von Wittelsbach, der als Ludwig IV. der Bayer auf den Königsthron gelangt war; bald sollten sie dessen erbitterte Rivalen werden.