Hexentiere
Hexentiere. Dem Bild der Hexe waren stets bestimmte Tiergestalten beigesellt, so die – üblicherweise schwarze – Katze, Eule, Fledermaus, Kröte, Schlange, Spinne oder der – wiederum schwarze – Ziegenbock und Wolf. Nach Hildegard von Bingen wohnten der Katze unheilvoll-dämonische Kräfte (aerei spiritus) inne, ebenso der Kröte und der Schlange; alle drei galten als bevorzugte Helfer bei der „schwarzen Magie“.
Katzen erhielten ihren dämonischen Charakter erst in fortgeschrittenem Alter, etwa mit sieben, neun oder zwanzig Jahren. Nach erreichen dieser Altersgrenze sollte sie nicht mehr im Hause gehalten werden, da sie den Bewohnern schaden konnte. Als besonders gefährlich galten Katzen nach Einbruch der Dunkelheit. Aussagen von Hexen enthüllten fast stets, dass sich diese besonders gerne in Katzen verwandelt hätten.
Die ®Eule war als lautlos streichendes Tier der Nacht, auch wegen ihres unheimlichen Rufes und wegen ihres faszinierenden Gesichts, in die Nachbarschaft von bösen Geistern und Hexen gerückt worden. Die in Norddeutschland als "Ulenflucht" bekannte Nistmöglichkeit für Eulen unter dem Dachgiebel bezweckte wohl ursprünglich, sich die bösen Geister gewogen zu machen, die mit der Eule im Bunde standen.
Ebenfalls wegen ihrer Nachtaktivität und ihres unheimlichen Aussehens galt die Fledermaus als Hexentier, das tunlichst zu meiden war. Um ihr Eindringen oder auch das Eindringen einer Hexe in Fledermausgestalt abzuwehren, wurden tote Fledermäuse an Haus- und Stallwände genagelt.
®Kröten uns ®Frösche waren willfährige Gehilfen der Hexe, außerdem wusste man, dass Hexen sich gerne in solche verwandelten. Mit ihrer Hilfe konnte sie Alpdrücke schicken, Schätze stehlen oder Liebesbann bewirken.
Kröten und Schlangen dienten zum Schadenzauber, etwa indem man sie vor dem Haus vergrub, dem man Unglück bringen wollte. Darüberhinaus galten Schweine, Raben, Krähen, Elstern, schwarze Hühner oder rote Hähne als Hexen- und Teufelsgefährten.
In der Gestalt eines schwarzen Ziegenbocks trat der Satan beim Hexensabbath auf oder näherte sich seinen Dienerinnen als dämonischer Liebhaber, auch Hexen nahmen gern Bocksgestalt an oder ritten auf dem Teufelsbock zum Blocksberg.
Hexenmeister und Hexen halten Wölfe als Haustiere, erscheinen in deren Gestalt oder als wolfsköpfige Monster, und benutzen sie als Reittiere.
.
(s. Bauopfer)