Hochscholastik

Aus Mittelalter-Lexikon
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Hochscholastik. Die Hochscholastik (1200-1340) war von mehreren Umständen geprägt: die nichtlogischen Schriften des Aristoteles und deren arabische und jüdische Bearbeitungen wurden ins Lateinische übersetzt; die Lehren arabischer Philosophen wie ®Averroes und ®Avicenna sowie die des Juden ®Maimonides beeinflussten das europäische Denken; aus der Zusammenlegung bisheriger Dom- und Klosterschulen erwuchsen die Universitäten; die Ordensschulen der Dominikaner und Franziskaner traten ins wissenschaftliche Leben ein. Herausragende Vertreter der Hochscholastik waren ®Albertus Magnus, ®Thomas von Aquin, ®Bonaventura und ®Duns Scotus, die einen christlichen Aristotelismus vertraten, und bei aller Unterschiedlichkeit in Detailfragen an einer Vereinbarkeit von Offenbarungs- und Vernunftwahrheit festhielten. In der Universalienfrage neigte die Hochscholastik einem gemäßigten Realismus zu: Universalia sunt realia in rebus = die Allgemeinbegriffe sind sind Wirklichkeiten und existieren in den Dingen.
Weitere Denker der Hochscholastik waren: Robert ®Grosseteste, ®Raimundus Lullus, ®Roger Bacon, ®Siger von Brabant und ®Meister Eckhart.