Mittelalter

Aus Mittelalter-Lexikon
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Mittelalter (lat. medium aevum). Vom Humanismus abwertend auf die angeblich "finstere" Zeit zwischen dem Niedergang der Antike und ihrer Wiederbelebung in der Renaissance geprägter Begriff.
Im vorliegenden Werk ist die Epoche nach folgendem Schema eingegrenzt und gegliedert: auf die Spätantike, die Völkerwanderungszeit und den Untergang Roms (476) folgen:
1. Frühmittelalter (FMA.; 700 - 1050), die Periode des naturalwirtschftlichen Feudalismus', der christl. Mission, des frühen Landesausbaus, der karolingischen und romanischen Kunst, der klösterlichen Gelehrsamkeit. Das FMA. endet mit dem lat.-grch. Schisma (1054).
2. Hochmittelalter (HMA.; 1050 - 1350), die Zeit des höfischen Rittertums, der Scholastik, des städtischen Handwerkertums, des Fernhandels, des Aufkommens der Gotik, der Ostkolonisation und der planvollen Städtegründungen. Sie endet in der "Krise des 14.Jh.", in einem durch Erdbeben, Hungersnöte, Seuchen und Papstschisma bedingten Chaos.
3. Spätmittelalter (SMA.; 1350 - 1500), die Zeit des Stadtbürgertums und des beginnenden Merkantilismus´, des Niedergangs der Scholastik, der Blüte universitärer Bildung, der späten Gotik, des aufkommenden Nationalbewusstseins und des frühen Humanismus'.
Der Beginn der Neuzeit sei angenommen mit der Verbreitung des Buchdrucks, den Entdeckungen der Seefahrer und mit der lutherischen Reformation.
Als Epochenbegriff wurde "Mittelalter" erst 1688 in der "Historia tripartita" des Gelehrten Christoph Cellarius aus Halle/Saale eingeführt. In dessen Einteilung der Weltgeschichte stand der Begriff für die Epoche zwischen Altertum und Neuzeit, konkret für die Zeit zwischen dem Herrschaftsbeginn Kaiser Konstantins (306) und der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen(1453).
Zum Zeitrahmen des vorliegenden Mittelalter-Lexikons s. u. Einführung.