Narrentag

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Narrentag (1. April). In ganz Europa sind spätestens seit dem 17. Jh. für den 1. April närrische Bräuche belegt, deren Geschichte jedoch ins MA. zurückreichen dürfte. Das scherzhaft-neckische „in den April Schicken“ (mit einem möglichst unsinnigen Auftrag) oder das damit verbundene „zum Aprilochsen/-kalb/-narren Machen“ gelang natürlich am ehesten mit leichtgläubigen, einfältigen Leuten oder mit naiven Kindern. Über den Ursprung der Sitte gibt es verschiedene Mutmaßungen. Möglicherweise liegt eine schadensverhütende Abwehrhaltung vor: der 1. April galt – noch vor dem 1. August (Tag des Engenssturzes) und dem 1. Dezember (Tag von Sosomund Gomorrha) und allen anderen Monatsersten - als besonderer Unglückstag. Außerdem war an diesem Datum Satan in die Hölle gestürzt und der Verräter Judas Iskarioth geboren worden. An diesem Tag Geborene galten als Unglückskinder, an diesem Tag begonnenen Arbeiten war kein guter Ausgang bestimmt. Um all das drohende Unheil abzuwenden, begegnete man ihm mit Lächerlichkeit, trieb übermütigen Schabernack, um Angstgefühle zu verscheuchen.