Thomas d'Angleterre

Aus Mittelalter-Lexikon
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Thomas d’Angleterre (Tumas v. Britanje, Th. de Bretagne; aktiv i. d. 2. Hälfte 12. Jh.; die Herkunftsbezeichnung wurde ihm durch Gottfried von Straßburg verliehen, der für seinen eigenen Tristan-Roman von der Vorlage des Thomas inspiriert worden war). Anglonormannischer Dichter, bekannt durch seine um 1170 geschaffene Bearbeitung des Tristan-Isolde-Stoffes. Der „Roman de Tristan“ (auch „Tristan et Iseut“) ist in altfranzösischer Sprache geschrieben und entstand wahrscheinlich am englischen Hofe König Heinrichs II. (reg. 1154-1189) in London.
Erhalten sind acht Fragmente aus fünf verschiedenen Handschriften mit insgesamt 3.298 achtsilbigen Versen in Reimpaaren, etwa ein Sechstel des Gesamtwerks. Der Autor versetzt die Handlung aus keltischer Zeit in die zeitgenössische höfisch-ritterliche Kultur.
(s. Tristansage)