Albrant

Aus Mittelalter-Lexikon
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Albrant (Meister A.; Meister Alebrant, Albret, Albertin, Hilbrant, Hildebrant). Wirkte im 2. Viertel des 13. Jh. als Friedrichs II. "smitt und marstaller" von Neapel, wahrscheinlich später als Rossarzt im Dienste von Papst Clemens IV. und des Hauses Anjou. In seinem dt. "Roßarzneibuch", einer von antiker Literatur unabhängigen Fachschrift zur ®Tierheilkunde, gibt er Heilanleitungen zu 36 Pferdekrankheiten (u.a. Augen- und Ohrenleiden, Kolik, Wurmbefall, Rotz, Hufleiden und Geburtsschwierigkeiten). Die Schrift ist frei von den magischen Spekulationen seiner Zeit und wendet sich an Praktiker wie Marstaller und Hufschmiede. Das kleine Werk wuchs in der Folgezeit auf knapp 1.000 Heilanzeigen an, wurde ins Lateinische und in viele Landessprachen übersetzt (darunter Tschechisch, Polnisch, Ungarisch und Schwedisch), wurde immer wieder überarbeitet und erweitert und war das meistbenutzte Handbuch der Pferdeheilkunde im SMA. und in der frühen Neuzeit (218 bekannte Handschriften, seit 1485 auch gedruckte Ausgaben). Albrant-Handschriften erschienen auch unter neuen Verfassernamen. Das 1408 für den Hochmeister Ulrich von Jungingen erstellte pferdekundliche Sammelwerk "Liber de cura equorum" beruht im wesentlichen auf dem Werk Albrants.
(s. tierheilkundliche Fachschriften)