Alexandros von Tralleis

Aus Mittelalter-Lexikon
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Alexandros von Tralleis (Alexander Trallianus; ~525 - ~605). In der Ortschaft Tralleis (in der kleinasiatischen Landschaft Karien, lat. Caria) als jüngster Sohn des grch. Arztes Stephanos geboren, ließ er sich nach langer Berufspraxis, die er als als Wanderarzt im Mittelmeerraum erworben hatte, in Rom nieder, wo er forthin als Arzt wirkte. Im hohen Alter machte er sich in Konstantinopel ansässig, wo er sein Hauptwerk verfasste, die 12 Bücher zur Medizin („Libri duodecim de re medica“, auch als „Therapeutika“ bekannt). Diese wurden auch ins Arabische übersetzt, blieben bis zu Beginn der Neuzeit fester Bestandteil der medizin. Fachliteratur und erschienen auch noch in Druckauflagen. Darin handelt er u.a. über die Diätetik als Grundlage aller prophylaktischen und therapeutischen Maßnahmen, über innere Krankheiten, über die Fieber, über Fallsucht (epilepsia), Augenkrankheiten, Zahnkrankheiten und Eingeweidewürmer (de lumbricis). Inhaltlich stützte er sich auf Lehren von Hippokrates und Galen, auf byzantinische und arabische Autoritäten und lässt auch eigene Erkennisse einfließen. Trotz seiner großen praktischen Erfahrung gestand er magischen Vorbeugungs- und Heilungsversuchen wie Amuletten und Wunderdrogen eine tatsächliche Wirkung zu.