Allermannsharnisch
Allermannsharnisch (Siegwurz, -lauch, Siegmarsmännlein, Neunhemdenwurz, Bergknoblauch, -alraun; botan. Allium victorialis). Mehrjährige krautige Pflanze aus der Unterfamilie der Lauchgewächse, mit lanzettförmigen Blättern und weißer Blüte in Form einer kugeligem Scheindolde, beheimatet in alpinen und subalpinen Regionen Eurasiens. Die netzfaserigen Hüllen ihrer länglichen Zwiebeln ließen die Alten an ein Kettenhemd denken, und so muteten sie ihr gemäß dem Analogieglauben auch dessen Schutzwirkung gegen Hieb-, Stich- und Schusswunden zu. Die Zwiebel wurde als Amulett getragen und galt – wohl wegen ihres starken Geruchs – als wirksam gegen alles Böse wie Krankheiten, Hexenkunst, Verletzungen, giftige Schlangenbisse u.a.m. Wegen der entfernt menschengestaltigen Zwiebel nicht immer klar von der Alraune unterschieden, wurde A. wie diese für ein Aphrodisiacum gehalten.
(s. Drogen)