Ansegis

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ansegis (um 770 - 833; hl.). Mönch aus altem fränk. Adel, war zunächst Klosterbruder in Fontenelle (bei Rouen), seit 807 Abt in St. Germer de Flay, später in Luxeil und seit 823 in Fontenelle. Unter Karl d. Gr. war er in polit. Missionen unterwegs; am Hof übernahm er künstlerische Aufgaben und war maßgeblich am Ausbau der Kaiserpfalz zu Aachen beteiligt. Unter Ludwig d. Frommen widmete er sich vor allem der Klosterreform. Von ihm stammt der vierbändige „Legiloquus liber“, eine Zusammenstellung der Kapitularien Karls d. Gr. und Ludwigs d. Frommen, die schon 829 amtlich gebraucht wurde und für die spätere fränk. Gesetzgebung richtungsweisend werden sollte. Band 1 enthält kirchl. Kapitularien Karls d. Gr., Band 2 solche Ludwigs d. Frommen, Band 3 weltl. Kapitularien Karls und Band 4 solche Ludwigs.