Beschauzeichen

Aus Mittelalter-Lexikon
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Beschauzeichen (mhd. merke, zeichen, mal; mlat. signum, marcha). Von amtl. Prüfern (Beschaumeistern) vergebene Zeichen als Garantie für ordnungsgemäße Qualität und Quantität. Sie wurden der Ware aufgestempelt, als Siegel angehängt, eingepunzt oder eingebrannt. Man unterscheidet a) Meisterzeichen. Sie wurden dem Meister von der Zunft verliehen, damit er als Hersteller und Verkäufer einer Ware feststellbar blieb und haftbar gemacht werden konnte. b) Prüfungszeichen. Sie wurden von städt. oder zünftigen Prüfern bei anstandslosem Befund angebracht. Minderwertige Stücke wurden durch Beschneiden oder Lochen kenntlich gemacht. c) Herkunftszeichen. Siegel oder Stempel mit dem Wappen oder Signet der Stadt, in der eine Ware hergestellt oder geprüft wurde. In der Gold- und Silberschmiedekunst kannte man in Deutschland seit dem 13. Jh. (Erfurt: 1289), seit dem 14. Jh. auch für die Zinngießerei eigene Kontrollzeichen (Punzen) für Materialtreue und Werkgüte. Diese zeigten üblicherweise das Herkunftszeichen (Stadtwappen) und das Meisterzeichen. Auf gleiche Weise kennzeichneten auch Klingen- und Harnischschmiede ihre Produkte.