Besen
Besen (mhd. besem, besemen, besenris = Kehrbesen, Zuchtrute; lat. scopae). Aus Reisern von Birke, Buche, Besenginster oder Tanne mit oder ohne Stiel gebundenes Gerät zum Fegen. Die Besen wurden über lange Zeit in stets gleichbleibender Form gefertigt, überwiegend in häuslicher Selbsversorgung, in Städten auch von gewerbsmäßigen Besenbindern (mhd. besemer). Im ma. Aberglauben war der Besen von großer Bedeutung: Der aufrecht an die Haus- oder Stalltür gelehnte Besen wehrte Hexen und Druden ab (und schonte in dieser Stellung die Reiser); das Bestreichen mit dem Besen hatte Heilwirkung bei Mensch und Tier; in Norddeutschland und Pommern stellte man den Besenstiel in die Richtung des erwünschten Windes; Hexen fuhren – außer auf Ofengabeln oder Hexentieren – gerne auf einem Besen zum Hexentanz (s. Hexenritt).