Boleslaw I. Chrobry

Aus Mittelalter-Lexikon
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Boleslaw I. Chrobry (poln., = "Der Tapfere"; 967 - 1025; Herzog 992, König 1025). Gilt als bedeutendster Herrscher des poln. MA. Er führte das Einigungswerk seines Vaters Mieszko I. mit der Eroberung Kleinpolens, weiterer Teile Schlesiens und Pommerns fort und herrschte zeitweilig über Böhmen. Mit der Unterstützung Kaiser Ottos III. erreichte er die Einrichtung des Erzbistums Gnesen (1000), wodurch die Loslösung Polens vom Deutschen Reich gefördert wurde. Nach dem Tod Ottos III. zog Boleslaw nach Merseburg und ließ sich von Kaiser Heinrich II. mit der Lausitz belehnen. Auf dem Rückweg wurde ein Mordanschlag auf den Piasten unternommen. In der Annahme, dies sei auf Initiative des Kaisers geschehen, wandte sich Boleslaw gegen diesen und führte jahrelange Kriege gegen das Reich und das mit diesem verbündete Böhmen. Er wehrte (1004 – 1018) mehrere Kriegszüge Heinrichs II. ab, der ihn unter seine Lehnshoheit zwingen wollte. In dem für Heinrich II. demütigenden „Resignationsfrieden“ von Bautzen (1018) wurde die Gleichrangigkeit Polens anerkannt. Nach dem Tode Heinrichs II. setzte sich (1025) Herzog Boleslaw - wohl mit päpstlicher Zustimmung - die Königskrone auf und war somit den Herrschern des Westens gleichgestellt. Bald nach der Krönung starb Boleslaw. Seine Söhne konnten das von ihm Erreichte nicht halten: sie verloren die Lausitz und Mähren, mussten auf die Königskrone verzichten und sich dem Kaiser unterwerfen (1033).