Brabanzonen

Aus Mittelalter-Lexikon
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Brabanzonen (auch: Coterelli). Brabantinische Soldritter des 12. Jh., die nach ihrer Entlassung als plündernde Haufen gefürchtet waren. Ihre Anführer waren häufig ritterlichen Standes, so etwa Wilhelm von Ypern (1st Earl of Kent, ~1104 - ~1163) oder sie stiegen durch militärische Erfolge bzw. erbeutete Güter in arrivierte Kreise auf; Beispiel: "Der Bandenführer Mercadier, ein Provençale, war die Hauptstütze Richards Löwenherz, als er aus der Gefangenschaft zurückkam und soll zu dem König in persönlicher Freundschaft gestanden haben" (Zit. n. Hans Delbrück). Kirchlicherseits wurden Brabanzonen (malefices homines, equites seu pedites, qui Brabantiones sive Coterelli dicuntur) mit schärfsten Strafen belegt (Laterankonzil 1179). Wo man ihrer habhaft wurde sollte man sie gnadenlos niedermachen; Kirchenstrafen drohten auch denjenigen, die sich weigerten, die Waffen gegen sie zu ergreifen.