Burgendichte
Burgendichte. Burgen, Burgruinen und Burgstellen – Ordensburgen nicht mit einbezogen – sind im deutschsprachigen Raum nicht gleichmäßig verteilt, ihre Zahl weist vielmehr ein Gefälle von SW (Schweiz, Elsaß, schwäb. Alb, obere Donau) nach NO (Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Brandenburg) auf. Dies dürfte damit zu begründen sein, dass flaches Land weniger Anreiz zum Burgenbau bot, dass Flachlandburgen – zumeist Wasserburgen – häufiger eingenommen und zerstört bzw. zu Schlössern umgestaltet worden sind, und dass im norddeutschen Tiefland und in den Hochalpen die Siedlungsdichte zu gering war, um ein dichtes Burgennetz entstehen zu lassen. Den Burgenbau begünstigende Umstände waren florierende Landwirtschaft, ein dichtes Netz von Ansiedlungen und günstige Verkehrswege (Straßen, Wasserläufe), außerdem geringe Macht der Krone bzw. eines Territorialfürsten sowie Besitzzersplitterung durch Erbteilung. Um 1300 sollen im deutschsprachigen Raum ca. 1.300 Burgen gleichzeitig bestanden haben (F. W. Krahe), die in Gegenden hoher Dichte durchschnittlich 6,2 km voneinander entfernt lagen.