Burgkapelle

Aus Mittelalter-Lexikon
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Burgkapelle. Als Ausdruck der Verbundenheit von Rittertum und christl. Glauben finden sich auf Burgen mindestens Altarnischen oder Altarerker, meistens jedoch eine Burgkapelle, die entweder einen Raum im Palas einnahm, dem Palas als freistehende Burgkirche angegliedert war oder als selbständiger Bauteil im Burgareal stand. Sofern unter eigenem Dach, machte sich die Burgkapelle durch einen kleinen Glockenturm kenntlich. Nicht selten finden sich Doppelkapellen, in denen Herrschaft und Gesinde auch während der Messe getrennt blieben. In der Stauferzeit verlegte man die Kapelle häufig an die meistgefährdete Stelle der Burg, etwa über das Tor (Torkapelle); Grund dafür war der Glaube an die übernatürliche Schutzwirkung des Altarsakraments oder der Altarreliquie. Möglicherweise wollte man auch die Scheu des Gegners vor einem Angriff auf geweihte Räume nutzen.