Carmina Cantabrigensia
Carmina Cantabrigensia (Cambridge-Lieder, so benannt nach dem derzeitigen Aufbewahrungsort der Handschriften, der Bibliothek der Universität Cambridge). Eine nach der Art eines "Florilegiums" angelegte Sammlung von 50 mlat. ®Sequenzen aus dem 10. und 11. Jh., die in England nach Vorlagen vor allem aus dem Rheingau und aus den Niederlanden niedergeschrieben wurden. Inhaltlich überwiegen geistliche Lieder, dazu kommen Hofgedichte (auf sämtliche dt. Kaiser zwischen 950 und 1050 und auf Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln), eine Beschreibung der Lechfeldschlacht ("Modus Ottinc"), fünf Stücke von Vergil, Horaz und Statius, sowie Trink-, Tanz- und Liebeslieder, Totenklage und Preis der Naturschönheit. Neben den Gedichten aus dem dt. Sprachraum enthält die Sammlung auch einige wenige Stücke aus Frankreich und Italien. - Die Dichtungen waren, wie die Bezeichnung carmina (=Lieder) nahelegt, zum musikalischen Vortrag gedacht.