Charta Caritatis

Aus Mittelalter-Lexikon
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Charta Caritatis (Urkunde der Liebe). Bezeichnung der Ordenskonstitutionen der ®Zisterzienser, welche 1119 von Abt Stephan Harding unter Zugrundelegung der ®Benediktregel dem Generalkapitel des jungen Ordens vorgelegt wurden. Ziel der Charta war, die Regel Benedikts in ihrer strengsten, ursprünglichsten Form wiederzubeleben (rectissima via sancte regule). Dieser Absicht dienten folgende Bestimmungen: Verrichtung von Handarbeit, Gleichheit aller Brüder/Schwestern, einheitliche Ordensleitung von Citeaux aus, Visitationen der Tochterklöster durch Beauftragte des Mutterklosters, Abhaltung eines jährlichen Generalkapitels, Einfachheit und Schmucklosigkeit der Klosterkirchen. (Gleichheit aller Brüder galt nur für die Chormönche – die illiteraten ®Laienbrüder wurden außerhalb des Claustrums, meist unter geradezu ausbeuterischen Umständen gehalten.)