Christian von Prachatitz

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Christian von Prachatitz (Christianus de Prachaticz; 1368 – 1439). Aus dem im südl. Böhmerwald am "Goldenen Steig" gelegenen Ort Prachatitz gebürtiger Tscheche, studierte an der Karlsuniversität in Prag, wo er 1388 zum Baccalaureus und 1389 zum Magister artium promovierte. An einem nicht bekannten Datum erhielt er die Pristerweihe und wurde als Pfarrer der St.-Michaels-Kirche in der Prager AltstadtEr berufen. Außer als Theologe betätigte er sich als Mathematiker, Astronom, Arzt und Schriftsteller. 1403 wurde er zum Dekan der Artistenfakultät und zum Rektor der Universität gewählt. 1415 hielt er sich in Konstanz auf und trat erfolglos für die Verteidigung des Jan Hus ein, der zu seinen Schülern gehört hatte. 1427 musste er vorübergehend vor den Hussiten aus Prag fliehen, wurde aber nach seiner Rückkehr (1434) erneut als Rektor bestallt. 1437 bis 1439 war er Administrator der utraquistischen Kirche Böhmens.
Schriftauswahl: „De compositione Astrolabi“, „Computus chirometralis“, „Antidotarium“, „Herbularium“, „Aderlassbuch“, „Theriak-Pest-Traktat“ "Arzneibüchlein".