Dame
Dame (frz., = Herrin; Ehefrau; v. lat domina = [Haus]herrin; um 1600 aus dem Frz. entlehnt; mhd. frouwe). Die Bezeichnung bürgerte sich im AFrz. für hochgestellte Frauen ein und stand im HMA. für das Frauenideal, das dem dt. Minnegedanken zum zentralen Leitbild wurde. In dem Roman „Willehalm“ Wolframs v. Eschenbach findet sich ein von der Protagonistin Gyburg für höfische juncfrouwen empfohlenes Regelwerk („Hofdamenspiegel“). Sie sollten für eine liebliches (minnecliches) Erscheinungsbild sorgen, indem sie schöne Kleider und Schmuck anlegten, sich schminkten und frisierten. Kränkungen sollten sie sich nicht anmerken lassen, nicht redselig und stets von feinstem Benehmen (hövescheit) sein. Einem Ritter gegenüber empfahl sie liebenswürdiges (gesellecliches) Betragen, um ihn zu freudiger Hochstimmung (hochgemüete) und zur minne anzuregen. Denn nur unter dem Einfluss vortrefflicher, frohgestimmter Frauen findet der Mann zu hohem Mut – und, inspiriert durch die Minne, zu Tapferkeit und Opferbereitschaft („diu wipliche güete/git dem man hochgemüete“).
(s. höfische Minne)