Dasianotation

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dasianotation. Im "Liber enchiriadis de Musica", einem musiktheoretischen Werk aus dem 9. Jh., sind Melodien durch Textsilben in einem System waagrechter Linien (lat. "chordae", = Saiten) niedergelegt. Die waagrechten Linien bezeichnen dabei nicht das Intervall einer Terz, sondern jeweils eine Leiterstufe, gleich, ob der Abstand einen Halb- oder einen Ganzton beträgt. Den Linien sind die sog. Dasia-Zeichen – Vorläufer der späteren Schlüssel – vorangestellt. Diese Zeichen ermöglichen, die Tonarten der Gesänge zu erkennen, "einen unbekannten Gesang aufgrund der bekannten Tonqualitäten und der Anordnung der Töne durch die Tonzeichen ausfindig zu machen".