Ebo von Reims

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ebo von Reims (? - 851). Sohn eines leibeigenen sächsischen Bauern, von Karl d. Gr. freigelassen, wurde am kaiserl. Hof zusammen mit dem künftigen König Ludwig d. Frommen erzogen. Als hochgebildeter Kleriker stand er der Bibliothek an Ludwigs aquitanischem Hof vor, erlangte 816 die Würde des Erzbischofs von Reims und begründete die Reimser Buch- und Schriftkultur. Er diente als Diplomat, Seelsorger, Reformator und als Missionar in Dänemark. Nachdem er sich in den Auseinandersetzungen um die Reichsteilung gegen Ludwig d. Frommen gestellt hatte (833), wurde er in Klosterhaft gesetzt. Nach dem Tod Ludwigs d. Frommen konnte er entkommen und floh zu Lothar I., der ihn 840 wieder in Reims einsetzen ließ. Schon 841 wurde Ebo durch Karl d. Kahlen endgültig aus Reims vertrieben. Sicherheit fand er bei Ludwig d. Deutschen, der ihn zum Bischof von Hildesheim (845/47-851) machte.