Egbert von Trier

Aus Mittelalter-Lexikon
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Egbert von Trier (um 950-993). Sohn des Grafen Dietrich I. von Holland, erzogen in dem von seinem Vater gegründeten Benediktinerkloster Egmont, unter Otto I. an der kaiserlichen Kapelle, 976 Kanzler und 977 Erzbischof von Trier. Er machte sich durch den Wiederaufbau zahlreicher von den Normannen verwüsteter Klöster und Kirchen verdient. Durch seine Initiative wurde Trier zu einem Zentrum von Literatur und bildender Kunst (Goldschmiede- und Emailkunst, Prunkeinbände, Buchmalerei). In seinem Auftrag entstanden der Andreas-Tragaltar (Trier, Domschatz), das Petri-Stab-Reliquiar (Limburg/Lahn, Domschatz), der Egbert-Psalter (Cividale) und der Codex Egberti (Trier, Stadtbibliothek). – Als politischer Ratgeber begleitete er Otto II. und Theophanu auf ihrer Italienfahrt, nahm im Juni 983 an dem Reichstag zu Verona und an der Wahl des dreijährigen Otto III. zum dt. König teil. Im Thronstreit nach dem Tode Ottos II. unterstützte er Heinrich d. Zänker, indem er sich des königlichen Kindes und der Krönungsinsignien bemächtigte. Nachdem sich Heinrich mit Theophanu ausgesöhnt und den Thronanspruch Ottos III. anerkannt hatte, zog sich Egbert aus der Politik zurück.