Eisenach

Aus Mittelalter-Lexikon
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Eisenach. Am NW-Rand des Thüringer Waldes, im Tal der Hörsel, (eines rechten Nebenflusses der Werra) liegt die Stadt Eisenach (Isinacha), die um 1150 unterhalb der Wartburg (gegr. 1067) planmäßig angelegt und ummauert wurde, 1196 schon ein Ratskollegium hatte und 1283 das Stadtrecht erhielt. Das Eisenacher Rechtsbuch des Stadtschreibers Johannes Rothe, verfasst 1384-87, verbindet in seinen 10 Büchern Teile des Meißener Rechtsbuches, des Sachsen- und des Schwabenspiegels, des Decretum Gratiani und anderer gelehrter Quellen mit dem Eisenacher Stadtspiegel von 1283 und Eisenacher Gerichtsgewohnheiten des 14. Jh. Die Entwicklung der Stadt wurde begünstigt durch ihre Lage an der ma. Handelsstraße "Via regia Lusatiae" (Frankfurt/M - Erfurt). Der Ort stieg bald zum politischen und geistigen Zentrum der neuen Landgrafschaft Thüringen auf. Von ma. Bauwerken haben sich erhalten: die roman. Kirche St. Nikolai (um 1200), die Dominikanerkirche (um 1240), die spätgot. Annenkirche, das Nikolaitor und das "Lutherhaus", ein Fachwerkbau aus dem SMA.