Electrum

Aus Mittelalter-Lexikon
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Electrum (E. magicum, v. grch. electron = eine natürlich vorkommende Gold-Silber-Legierung, die in der Antike für ein eigenständiges Metall gehalten worden war; die Bezeichnung ging auf den ähnlichfarbigen Bernstein über.) Die Legierung aus unterschiedlichen Mengenverhältnissen von Gold uns Silber (ca. 3-4 : 1) sowie Spuren verschiedener Begleitmetalle (v.a. Kupfer) wurde bei den Ägyptern Asem genannt und schon im 7. Jh. v.u.Z. von diesen und von anderen Kulturen des Mittelmeerraumes zur Herstellung von Münzgeld, Kunstgewerblichem und Schmuck verwendet. Konrad v. Megenberg bezeichnet es als gunderfai (= das Verfälschte, Nachgemachte) und sagt, dass es sowohl natürlich vorkomme als auch künstlich hergestellt werde. Ein Gefäß aus echtem gunderfai erkenne man daran, dass es durch Verfärbung Gift anzeige. Außerdem würde ein Leichnam in einem Sarg aus gunderfai gegen Verwesung geschützt bleiben. Im sma. Aberglauben und in den Spekulationen der Alchemie spielte electrum eine bedeutende Rolle.
(Das mhd. gunderfei stammt von splat. contrafacere, afrz. contrefaire = nachmachen und wurde zum nhd. Konterfei = Abbild, Portrait.)