Elmsfeuer

Aus Mittelalter-Lexikon
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Elmsfeuer (st. Elmsfeuer; benannt nach dem hl. ®Erasmus, ital. Sant Elmo, dem Patron der Seeleute und Fischer, die ihn bei Unwettern und Stürmen anriefen. Der Legende nach hatte St. Elmo während einer Seefahrt durch seine Gebete einen tobenden Sturm beänftigt. Im Deutschen Sprachraum verehrt, in Reiseberichten als „herr S. Helmuss” oder „sanct Thelmus” erwähnt). Bläuliche, büschelförmige, knisternde Leuchterscheinung von wenigen Minuten Dauer, erscheinend an hochstehenden Spitzen (Mastbäumen, Türmen), hervorgerufen durch elektr. Entladung bei atmosphärischen Potentialdifferenzen von mehr als 100.000 Volt pro Meter, wie sie bei Gewittern auftritt. Von den ma. Seeleuten wurde die Leuchterscheinung teils als fatales, teils als günstiges Vorzeichen angesehen. (Dies möglicherweise je nach dem Auftreten an der Vorder- oder Rückseite eines Gewitter-Tiefs.) In jedem Falle wurde bei ihrem Erscheinen St. Elmo/Thelmus angerufen.