Enzio

Aus Mittelalter-Lexikon
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Enzio von Hohenstaufen (um 1214 – 1272; wohl ältester der unehelichen Söhne Friedrichs II.; aus der möglicherweise vom Vater für seinen eigentl. Namen „Heinrich“gebrauchten Kurzform „Heinz“ wurde ital. Enzo, Enzio). Enzio wurde 1238 von seinem Vater in Cremona zum Ritter geschlagen, heiratete im gleichen Jahr die Erbin des größten Teils von Sardinien und nahm den Titel des Königs dieser Insel an. Er beteiligte sich an den mittelital. Unternehmungen seines Vaters gegen Papst Gregor IX. und die Guelfen als Diplomat und Heerführer; später bekriegte er die kaiserfeindlichen Städte Oberitaliens. 1241 verhinderte er die Abhaltung eines römischen Konzils zur Absetzung des Kaisers, indem er anreisende Prälaten bei Ostia gefangensetzte. Im Mai 1249 wurde er bei Modena von den Bolognesern besiegt und gefangengenommen. Trotz aller Anstrengungen des Vaters, ihn freizubekommen, blieb Enzio bis zu seinem Tod in strenger Kerkerhaft. Seine tragische Gestalt lebte in Sagen weiter als Idealbild des Rittertums.