Ermoldus Nigellus

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ermoldus Nigellus. Aquitanischer Mönch, Mitglied des Hofstaates König Pippins I., der 817 – 828 König von Aquitanien war. Wurde um das Jahr 824 wegen Anstiftung Pippins zum Aufruhr gegen seinen Vater, Kaiser Ludwig I. d. Fromme, vom Hof verbannt und ging ins Exil nach Straßburg. Um des Königs Gunst wiederzuerlangen, schrieb er das panegyrische Gedicht „In honorem Hludovici imperatoris carmen“ auf Kaiser Ludwig. Darin beschreibt er in vier Büchern dessen Leben und Taten, streut zur Auflockerung komische Episoden ein und endet mit einer Beschreibung der Marienkirche in Straßburg. Um 830 wurde er wieder in Gnaden aufgenommen und 838 als Kanzler Pippins genannt. Ermoldus war hochgebildet und bewandert in der Dichtkunst der Antike; so schrieb er im Stile Ovids zwei Pippin gewidmete erheiternde Gedichte. Seine Ludwigs-Vita gilt als wertvolle Quelle für die Regierungszeit Ludwigs d. Frommen.