Erntefest

Aus Mittelalter-Lexikon
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Erntefest, Erntedankfest (zu mhd. ern, erne, ernde = Ernte; lat. messis; feriae messium = Erntefest; viele volkstüml. Bezeichnungen wie Sichel-, Schnitter-, Hafer-, Weizenfest, Sichellege, Ausstand u.a.m.). Der Abschluss der Feldarbeit fiel je nach klimatischen Bedingungen auf verschiedene herbstliche Daten von August (24. 8., St. Bartholomäus) bis November (25.11., St. Katharinen). Häufig wurden Erntedankfeiern am 23. September gefeiert, dem Tag der Tag- und Nachtgleiche. Das Ereignis wurde in unseren Breiten schon in vorchristl. Zeit und vom 3. Jh. u.Z. an christl. überformt, mehrere Tage lang in geselliger Runde bei Speis und Trank, mit Umzügen, Tanz und kultischen Festbräuchen begangen. Zugrunde lag das Bedürfnis, den Fruchtbarkeitsgeistern, später dem Christengott für das Geschenk einer reichen Ernte aus Ackerbau und Viehzucht und damit für ein gesichertes Überwintern zu danken. Auch sollten die Mägde und Knechte für ihre mühevolle Arbeit belohnt werden.