Erz

Aus Mittelalter-Lexikon
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Erz (mhd. erze, arze; ahd. aruzzi, arizzi = metallhaltiges Gestein, Bronze; lat aes). Erze sind natürlich vorkommende Stoffe (Gesteine, Mineralaggregate), aus denen Metalle gewonnen werden können; sie sind zumeist mit unerwünschten Mineralien („Gangart“) vergesellschaftet, die beim Aufbereiten (durch Pochen, Auslesen, Waschen, Seigern; s. Erzaufbereitung) beseitigt werden müssen. Die meisten Erze liegen als Oxide vor, gefolgt von Sulfiden und Carbonaten, die durch ®Röstung zunächst auch in Oxide überführt werden, bevor sie erschmolzen werden. Nur einige Edelmetalle wie Gold und Silber kommen in der Natur gediegen (rein) vor.
Ausbeutungswürdige Erzlager für Gold, Silber, Blei, Kupfer, Zinn und Eisen sind im dt. Sprachraum reichlich zu finden und wurden schon in der Frühzeit ausgebeutet, so in den Sümpfen des norddeutschen Tieflandes (Raseneisenerz), in der Oberpfalz, im Thüringer Wald, im Fichtel- und Erzgebirge, Harz, Sauer- und Siegerland). Nach ma. Glauben entsprach die Geschichtlichkeit der Erze jener der Pflanzen und Lebewesen: Alle hatten ihren Ursprung in einem Samen, wuchsen und vergingen. Erze in ausgebeuteten Bergwerken würden wieder nachwachsen, wenn der Abbau eine Zeit lang ruhte – vorausgesetzt, der Mineraliensamen war nicht zerstört worden.
(s. Bergbau, Metallurgie)