Fehderitter

Aus Mittelalter-Lexikon
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Fehderitter. Ritter, die in Friedenszeiten Langeweile litten, die ihre leeren Kammern und Kasten füllen wollten, die Zwist mit einem Nachbarn oder Verwandten hatten, verlegten sich auf die "Kleine Reiterei". Das heißt, sie befehdeten nach altem Selbsthilferecht – unter Umgehung des Rechtsweges – wen immer sie gerade wollten. Nach Überbringung des Fehdebriefes, welche oft mit vorteilhafter Verspätung erfolgte, wurden die Besitzungen des Gegners mit grausamer Lust an Sengen, Plündern, Morden und Brennen verwüstet. Die ohnehin geschundenen Bauern wurden dabei am ärgsten betroffen.
Konnte ein rauflustiger Ritter einmal keinen Fehdegrund finden, so übernahm er auch die Fehde eines beliebigen Standesgenossen.