Flugblätter

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Flugblätter kamen bald nach der Erfindung des Buchdrucks, also in der 2. Hälfte des 15. Jh. auf, und dienten der aktuellen Information, Kritik und Kommentierung, der propagandistischen Beeinflussung, der Verbreitung von Gerüchten (vlucmaere), aber auch als Ventil, über das der gemeine Mann Wut und Spott über die Großen ablassen konnte. Flugblätter waren ein- oder beidseitig bedruckte Blätter, meist mit Holz- oder Kupferstichen illustriert, sie wurden i.d.R. kostenlos verteilt. (Das Flugblatt kann als Vorläufer der Zeitung angesehen werden. Älter als gedruckte Flugblätter waren handgeschriebene oder -gemalte Schandbriefe und Spottbilder, die – am Pranger, am Galgen, am Rathaus oder an der Kirchentür angeschlagen – öffentlich Schimpf und Klage erhoben gegen wortbrüchige Adlige, säumige Schuldner oder unfähige Regenten.)