Gebundenes romanisches System
gebundenes romanisches System (auch: quadratischer Schematismus). Grundrisseinteilung roman. Kirchen, dem als Einheitsmaß das Vierungsquadrat zugrundelag. An diesem liegt nach Osten hin das Chorquadrat, nach Nord und Süd die beiden quadratischen Arme des Querbaus. Der Grundriss des Mittelschiffs stellt eine Reihung von Vierungsquadraten dar. Einem der Mittelschiffsgewölbe entsprachen stets zwei quadratische Seitenschiffsjoche. Dadurch wechselten im Mittelschiff Haupt- und Nebenpfeiler ab; erstere erhielten als Träger der großen Quergurtbögen vorgelegte Pilaster oder Halbsäulen, letztere blieben meist zum Innenraum hin glatt und nahmen an der dem Seitenschiff zugewandten Seite die Quergurte der niedrigeren Seitenschiffsgewölbe auf. Diese organische Zusammenfügung von Stützen, Gurtbögen und Decke über quadratischen Teilflächen wird als "gebundenes romanisches System" bezeichnet.