Geoffrey of Monmouth

Aus Mittelalter-Lexikon
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Geoffrey of Monmouth (dt. Gottfried; walis. “Sohn des Arthur” genannt: Gruffud ap Arthur; lat. Eigennennung: Galfridus Monemutensis; ~1100 - ~1154). Nach seiner Heimatstadt in Wales benannter britannischer Geistlicher und Historiker. Er trat in die Benediktinerabtei Monmouth ein wo er die Schule besuchte, studierte an der Universität von Oxford und war seit 1136 Magister am dortigen St. Georges College. 1140 Erzdiakon in Llandaff (nordwestl. v. Cardiff), 1152 – 1155 Bischof von Asaph (Wales), als welcher er auch gestorben ist.
Von ihm stammt die 12-bändige lat. „Historia Regum Britanniae“ (Geschichte der Könige Britanniens), für die er viele Quellen benutzte; so die Bibel, patristische Schriften, die „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ des Beda Venerabilis und lat. Autoren wie Vergil, Juvenal, Lucan, Sallust und Ovid. Als Hauptquelle nennt er ein nicht näher bezeichnetes „sehr altes Buch“ („quendam britannici sermonis librum vetustissimum“).
Die „Historia“umfasst den Zeitraum vom mythologischen Trojanischen Krieg (datiert aufs 12./13. Jh. v.u.Z.) bis zur Eroberung der Brit. Insel durch die Angelsachsen (6./7. Jh. u.Z.), also ca. 2000 Jahre. Die Schrift stellt den Versuch dar, ein heroisches Nationalepos Britanniens zu begründen, und vereint mythologische und historische Geschehnisse; so ist von den Sagenkönigen Arthur und Lear ebenso die Rede wie von der Invasion Britanniens durch den Imperator Caesar.
Die Schrift wurde alsbald zu einem Bestseller des MA. Sie wurde als „Ystoria Brenhinedd y Brytaniaid“ ins Walisische übersetzt, fand weite Verbreitung als mlat. Handschrift und ging 1508 erstmals in Druck.
Zwischen 1148 und 1150 ist Geoffreys „Vita Merlini“ (Das Leben des {Zauberers} Merlin) entstanden, ein mlat. Gedicht in 1528 Hexametern. Darin wird für die Lebenszeit Merlins das 6. Jh. angegeben und die Vertreibung der Angelsachsen von der brit. Insel prophezeit. Geoffrey verwendet als Quelle Reime, die angeblich auf den sagenhaften walisischen Dichter Myrddin zurückgingen.