Georgslied

Aus Mittelalter-Lexikon
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Georgslied. Ende des 9. Jh. entstand diese älteste dt. Heiligenlegende, wahrscheinlich aus Anlass der Überführung der Georgsreliquien auf die Reichenau. Unsicher ist der Ort der Niederschrift: diskutiert werden Weißenburg, St. Gallen, Reichenau und Prüm. Das Original ist verlorengegangen, die einzige erhaltene Fassung stammt aus einer Handschrift von Otfrids Evangelienbuch (11. Jh.) und bricht bei Vers 51 ab. Georg ("Gorio") wird in dem anonymen ahd. Hymnus als der große Wundertäter dargestellt, der wegen seiner Missionierungstätigkeit zum Tode verurteilt wird, von dreifachem Märtyrertod jeweils unverletzt wiederaufersteht und endlich den Heidengötzen Abollin stürzt. (Die Drachentöterrolle wird St. Georg erst später zugeschrieben.)