Gershom ben Jehuda

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gershom ben Jehuda (um 960 - 1028, gen. "Das Licht der Diaspora"). Gershom wurde in Metz geboren, studierte in Mainz und wurde als Rektor der dortigen Talmudakademie zur überragenden Figur jüdischer Gelehrsamkeit in Deutschland und Frankreich. Sein "Herem de Rabbenu Gershom" ("Satzung des Rabbi Gershom") wurde zum wichtigsten Gesetzeswerk des aschkenasischen Judentums. Darin wird u.a. die Unverletzlichkeit des Briefgeheimnisses deklariert. In der "Takkenot derabbenu" distanziert sich Gershom von der jüdischen Praxis der Polygynie (Vielweiberei) und der Scheidung gegen den Willen der Frau. Neben seinen wissenschaftlichen Werken verfasste der Rabbi auch liturgische Klagelieder.