Giselher (Bischof v. Merseburg)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Giselher (Bischof von Merseburg; gest. 1004). Aus einer in der Gegend von Aschersleben begüterten Adelsfamilie stammend, trat Giselher vor 969 in das Magdeburger Moritzkloster ein, wurde bald Mitglied der königl. Kapelle und stieg zu einer führenden Stellung auf. 971 wurde er nach dem Willen seines Gönners Otto I. d. Gr. zum Bischof des erst drei Jahre zuvor gegründeten Hochstifts Merseburg geweiht. Er bemühte sich tatkräftig um die wirtschaftliche Stärkung seines Bistums, blieb auch unter Otto II. weiter in der Reichspolitik tätig und beteiligte sich aktiv an der Abwehr aufständischer Slawen. Gegen die Zusicherung, dass ihm das Erzbistum Magdeburg übertragen würde, erklärte sich Giselher bereit, der Aufhebung seines Bistums Merseburg zuzustimmen. Nach seiner Bestätigung als Magdeburger Erzbischof durch eine röm. Synode (981) wurde das Bistum Merseburg zwischen Halberstadt, Meißen und Zeitz aufgeteilt. Er verstand es, die unter Otto III. und Heinrich II. immer wieder virulent werdende Idee einer Wiederbelebung des Bistums Merseburg zu unterdrücken; erst nach seinem Tod kam es zu deren Verwirklichung.