Gregor von Tours

Aus Mittelalter-Lexikon
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Gregor von Tours (Gregorius Florentius, Gr. Turonensis; 538/39 – 594). Gebürtig aus einer christlichen gallo-römischen Adelsfamilie aus der Auvergne, schlug er die geistliche Laufbahn ein und wurde, nicht zuletzt Dank guter familiärer Beziehungen, 573 zum Bischof von Tours gewählt. Als Inhaber des wohl wichtigsten Bischofssitze in Gallien hatte er auch politischen Einfluss und kam mehrfach in Konflikt mit dem merowingischen Königshaus.
Gregor war ein äußerst produktiver Schriftsteller und tat sich vor allem mit seinen Werken zur Geschichte und zur Hagiographie hervor, die er in einem fma., eher umgangssprachlichen Latein verfasste. Obwohl nicht kanonisiert, wurde er in seiner Heimat als Heiliger verehrt.
Werke:
„Historiarum libri X“ (Historia Francorum; eine christliche Universalgschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Jahr 591, erhalten in über 50 Handschriften; unter dem gleichen Titel von einem anonymen Autor fortgeführt bis zur Karolingerzeit, später bekannt als ® Fredegar-Chronik; die Historia gilt als wichtigstes historiographisches Werk des FMA.).
„Miraculorum libri VIII“ (eine Sammlung von Heiligenviten und Wunderberichten).
„De cursu stellarum ratio“ (De cursibus ecclesiasticis; ein astronomisch-chronologisches Werk zur Beobachtung der Gestirne zwecks Berechnung der Gebetszeiten; im Buch VIII. der Miraculorum libri)