Guy de Chauliac

Aus Mittelalter-Lexikon
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Chauliac, Guy de (Guigo de Chaulhaco; um 1300 - 1368). Begann nach harten Jahren als Bauernknecht durch kirchl. Initiative und Förderung das Studium der Medizin, das ihn nach dem Grundstudium in Toulouse an die Schulen von Montpellier, Bologna und Paris führte. In Montpellier legte er als Schüler Henri de ®Mondevilles sein Doktorexamen ab und praktizierte dann in Lyon und Avignon. Auf Grund seines ausgezeichneten Rufs wurde er in Avignon Leibarzt der Päpste Clemens VI., Innozenz VI. und Urban V. Vehement setzte er sich für die Zusammengehörigkeit von Medizin und Chirurgie ein. Seine Lehrbücher "Collectorium artis chirurgicalis medicinae", "Chirurgia magna" und "Chirurgia parva" erlangten europaweit Bedeutung. Weitere Schriften: "Formularium auxiliorum apostematum et pustularum", (neuaufgelegt unter dem Titel "Formularium auxiliorum vulnerum et ulcerum"), "Inventarium seu collectorium chirurgiae". Seine Handbücher zur Chirurgie fanden europaweit Verbreitung, wurden in verschiedene Landessprachen übersetzt und beeinflussten wesentlich die Werke anderer Wundärzte (darunter Peter von Ulm und Hanns Minner).