Habsburger

Aus Mittelalter-Lexikon
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Habsburger. Die Dynastie der Habsburger geht wahrscheinlich auf Guntram den Reichen zurück, der um die Mitte des 10. Jh. bedeutende Ländereien im südl. Elsaß, am Oberrhein und zwischen Aare und Reuß besaß. Um 1020 erbaute Bischof Werner von Straßburg (1030-1096), ein Schwager Guntrams, über dem Ostufer der Aare beim heutigen Brugg den namensgebenden Stammsitz des Geschlechts, die Hab(icht)sburg. Die Habsburger stiegen in den Grafenrang auf und waren seit 1135 Landgrafen von Elsaß, ab 1170 Grafen des Zürichgaus. Zu Beginn des 13. Jh. zählten die Habsburger zu den reichsten Geschlechtern Südwestdeutschlands, mit Besitzungen im Elsaß, in Schwaben und der Schweiz. Rudolf I. wurde 1273 zum dt. König gewählt, besiegte seinen Rivalen Ottokar II. von Böhmen und gewann dadurch dessen Herzogtümer Österreich und Steiermark. Bis 1460 verloren die Habsburger sämtliche Besitzungen in der Schweiz, konnten dagegen ihre Besitzungen um Kärnten und Krain (1335), Tirol und Vorarlberg (1363), um Breisgau (1368), Teile von Istrien (1374) und Triest (1382) erweitern. Nach dem Tod Herzog Albrechts II. wurde das habsburgische Erbe 1379 zwischen Albrecht III. und dessen jüngerem Bruder Leopold III. geteilt: Albrecht erhielt Ober- und Niederösterreich, den Breisgau mit Freiburg, Ober- und Niederschwaben, Istrien und Triest. Leopold bekam Steiermark Kärnten, Krain und Tirol. Damit waren die Albertinische und die Leopoldinische Linie des Hauses Habsburg begründet. 1438 gelangte Herzog Albrecht V. von Österreich als Schwiegersohn des letzten Luxemburgers, Kaiser Sigismunds, in den Besitz der dt. Königswürde sowie der Kronen Böhmens und Ungarns. Als dt. König wurde er nicht gekrönt, er fiel schon 1438 auf einem Feldzug gegen die Türken in Ungarn. 1493 wurde unter Maximilian I. der habsburgische Besitz wieder in einer Hand vereinigt. (Bis 1806 sollten die Habsburger – von einer kurzzeitigen Unterbrechung abgesehen – die Herrschaft im Deutschen Reich innehaben.)