Hartmann Schedel

Aus Mittelalter-Lexikon
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Schedel, Hartmann (1440-1514). Früh verwaister Sohn eines reichen Nürnberger Kaufmanns, begann seine akademische Ausbildung als 16-jähriger in Leipzig, wo er das Studium beider Rechte betrieb und 1459 den Grad eines Magister Artium erwarb. 1463 wechselte er an die Universität von Padua, wo er 1466 in Medizin promovierte. Hier studierte er auch Griechisch und Physik und kam mit dem ®Humanismus in Kontakt. Sein weiterer Berufsweg als Arzt führte ihn über Nürnberg nach Nördlingen und Amberg und zurück in eine Heimatstadt. Hier konnte er sich als begüterter Patrizier, gesuchter Stadtphysikus und angesehener Ratsherr – neben seiner ärztlichen Tätigkeit - seinen Neigungen für Literatur, Geschichte, Schriftstellerei und humanistisches Gedankengut hingeben. Sein bekanntestes Werk, für dessen Verwirklichung er mehrere zahlungskräftige Partner finden konnte, ist die „Weltchronik“ ("Buch der Chroniken und Geschichten"), die 1493 in lateinischer und deutscher Sprache und mit vielen Illustrationen in Druck ging. Sie ist das „wohl ehrgeizigste Buchunternehmen der Inkunabelzeit“ (B. Wagner). Trotz seiner Hinwendung zum Humanismus erweist sich Schedel in der Anlage seiner Weltchronik in Form biblischer und nachbiblischer Zeitalter als der ma. Denkweise verhaftet.
(s. Chronik, Schedelsche Weltchronik)
Eine ausgezeichnete Dokumentation der Schedelschen Weltchronik findet sich unter
http://de.wikisource.org/wiki/Die_Schedelsche_Weltchronik_%28deutsch%29:003