Heinrich von Lettland (Missionar)
Heinrich von Lettland (Henricus de Lettis; 13. Jh.) Deutscher Missionar, wahrscheinlich aus der Gegend um Magdeburg stammend, im Augustinerchorherrenstift Segeberg erzogen. 1205 folgte er Bischof Albert als Dolmetscher nach Riga und nahm an der Missionierung Livlands und Lettlands teil. 1208 wurde er zum Priester geweiht und blieb bis zu seinem Tod (nach 1259) Pfarrer in Papendorf an der Ymera. Sein lat. "Chronicon Livoniae" (entstanden zwischen 1224 und 1227) gilt als wichtigste Quelle für die baltische Geschichte der Zeit von 1180 bis 1227. Sie ist jedoch absolut einseitig im Sinne eines Kreuzzugsberichts abgefasst: die dt. und lett. Krieger werden verklärt, Riga als eine Art „civitas Dei“ unter dem Schutz deutscher Ritter, Pilger und Prälaten geschildert, die Russen, Litauer, Kuren und Dänen als verabscheuungswürdiges Pack dargestellt, das der Rache Mariens, der Schutzheiligen der neubekehrten baltischen Länder, preisgegeben war.