Hermann I. von Thüringen (Landgraf)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Hermann I. von Thüringen (um 1155-1217). Pfalzgraf von Sachsen (seit 1181), Landgraf von Thüringen (seit 1190) aus dem Geschlecht der Ludowinger; verfügte über eines der bedeutendsten Territorien im mitteldeutschen Raum. Stellte sich im staufisch-welfischen Thronstreit 1212/14 auf die Seite der Welfen in der Hoffnung, sein Territorium durch Reichsgut vermehren zu können, wechselte jedoch öfters die Partei. Am Ende seines Lebens hatte er trotz allen Taktierens und vieler Kriege weder eine Vergrößerung seines Territoriums noch eine Stärkung der landgräflichen Gewalt erreicht.
Die Wartburg, von Hermann weiter ausgebaut, wurde zu einem bedeutenden Mittelpunkt höfischer Kultur; hier trafen sich Heinrich von Veldeke, Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide, Albrecht von Halberstadt und Herbort von Fritzlar, hier soll 1207 der Sängerkrieg (s. Heinrich von Ofterdingen) stattgefunden haben.