Holzhauer

Aus Mittelalter-Lexikon
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Holzhauer (mhd. holzer, holz-houwer, holz-man, wald-worhte). Holz spielte im MA. für das gesamte Leben eine überragende Rolle. Holzeinschlag und -transport waren anfänglich Sache der bäuerlichen Unterschichten. Als durch den wachsendem Holzbedarf – vor allem der Hütten und Salinen – die talnahen Wälder erschöpft waren und die Holzbringung in immer größere Höhen der Mittelgebirge und der Alpen vorgetrieben wurde, wandelte sich die Holzhauerei zu einem eigenständigen Beruf. Wegen des großen Bedarfs an allen möglichen Nutzhölzern und wegen der mühseligen, zeitaufwendigen Arbeiten beim Einschlagen, Zerkleinern und Abtransportieren bestand großer Bedarf an Arbeitskräften. Man kannte nur wenige einfache Werkzeuge, so Äxte, Keile, einen großen Hammer zum Eintreiben von Keil und Spaltaxt. Um Stammholz vom Einschlagort zu einem Sammelplatz oder zu einer Holzschwemme zu befördern, bediente man sich mittelschwerer kaltblütiger Rückepferde.
In manchen Gebirgsgegenden waren geradezu ingenieursmäßige Kenntnisse vonnöten, um Riesen, Klausen, Holzrechen usw. einzurichten (s. Flößerei). Vor allem Holzer, die den Salinen zuarbeiteten, erwarben sich im SMA. Privilegien und soziales Ansehen. Stets blieb der Beruf jedoch mit großer Gefahr für Leib und Leben verbunden – sei es durch einen unerwartet aus der Fallrichtung schnellenden Stamm, ein umstürzendes Holzfuhrwerk, einen außer Kontrolle geratenen Holzschlitten oder durch einen Sturz beim Triften.