Hugo von Montfort

Aus Mittelalter-Lexikon
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Hugo von Montfort (1357-1423). Er stammte aus dem vorderösterr. Grafengeschlecht derer von Montfort-Bregenz. Seinen ererbten Besitz verstand er durch drei Heiraten beträchtlich zu erweitern. 1377 nahm er am Preußenzug Herzog Albrechts III. teil, danach an Feldzügen im Dienste der Habsburger nach Italien und in die Schweiz. 1388 war er österr. Landvogt in Thurgau, Aargau und auf dem Schwarzwald; 1395-97 Hofmeister Herzog Leopolds IV., 1413 -1415 Landeshauptmann der Steiermark. Er galt als einer der einflussreichsten Männer seiner Zeit in Steiermark und dem Bodenseegebiet und machte sich nebenbei einen Namen als mhd. Dichter. Grundthema seiner Werke sind Liebe, Morallehre, Toten-, Welt- und Sündenklage. Seine teilweise mit Melodien versehenen Minnelieder stehen zwar in der Tradition des hohen Minnesangs, schildern aber eher die Realität als das überhöhte Ideal. Sie sind zusammen mit Briefen und Reden in einer Prunkhandschrift enthalten, die wohl vom Autor selbst in Auftrag gegeben wurde. Hugo sah sich selbst nicht als Berufsliterat ("meister"); er habe seine Lieder oft im Sattel verfasst und nehme es mit "rimen" und "silben" nicht so genau. Die Melodien zu acht seiner zehn Lieder komponierte "Bürk Mangolt, unser getrewer kneht ze Pregentz".